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Kultur- und Literaturunterricht

Wer alte Sprachen lernt, muss nicht nur Wörter lernen und Texte analysieren: Die Schülerinnen und Schüler tauchen in die Kultur einer Epoche ein. Sie lernen aus der Geschichte und erfahren Geschichten. Sie hören und lesen von Mythen und entdecken Weisheiten: eine geheimnisvolle und spannende Welt. Und was am Ende bleibt, ist ein Stück Allgemeinbildung, die das Leben bereichert. Denn Latein war nicht nur in der Antike im Rahmen der klassischen Texte, sondern auch im Mittelalter und in der Renaissance als Sprache der geistigen Elite Wissensträgerin und Wissensvermittlerin.

Der Lateinunterricht vermittelt ein Grundlagenwissen, das für den Umgang mit Literatur notwendig ist. Er macht vertraut mit Fakten, Personen, Menschentypen, Autoren, Werken, Stoffen, Literaturgattungen, Textsorten, Begriffen, Motiven, die zum "Kulturwissen" unserer Zeit gehören. Lateinische Texte müssen übersetzt werden: der Übersetzungsvorgang verlangt einen engagierten Umgang mit Sprache und Literatur. Ein oberflächliches "Darüberhinweglesen" ist nicht möglich. Das Übersetzen verlangt genaues Beobachten und sorgfältiges Beachten sprachlicher Einzelheiten, der Satzstrukturen und des gesamten Textaufbaus.

Bild Legende:
Kindersarkophag, Rom, um 160 n. Chr. Der tote Meleager wird heimgebracht. Basel, Antikenmuseum

Die lateinische Literatur ist ein Stück Menschheitsliteratur: Sie hat Initialcharakter, d.h. viele Ausdrucksformen, Erkenntnisse, Erfahrungen sind von (griechischen und) römischen Autoren "entdeckt" worden. Die Reaktion auf die Lektüre solcher Texte kann und soll Emotionen auslösen.

Die Lektüre lateinischer Texte fordert eine Auseinandersetzung mit Denkmodellen menschlichen Verhaltens und Weltverstehens: Einmaliges, Zeitgebundenes und Allgemeingültiges kann aus historischer Distanz beobachtet und analysiert werden. Neue Dimensionen erschliessen sich: Eine Kultur des Kontrasts und der Fremderfahrung eröffnet sich dem Leser.

 
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