Sie sind hier: Startseite / 50 Jahre Gymnasium Bäumlihof / Portrait des Monats April: Yannick Bucher

Artikelaktionen

Portrait des Monats April: Yannick Bucher

Yannick Bucher hat im Jahr 2009 am Gymnasium Bäumlihof die Matur gemacht. Claudia Preiswerk hat mit ihm über die Zeit danach gesprochen.

Bild Legende:

"Jenes Bio-Journal  
und das Geobuch Die Erde habe ich immer noch!"

Yannick Bucher

In welche Richtung hat es dich nach der Matur am GB gezogen, Yannick?

Im Verlauf des Gymnasiums wurde mir klar, dass ich keine Sprachen studieren wollte, sondern etwas, das mit der Natur zu tun hat. Besonders angetan hatte es mir jeweils der Stundenbeginn bei Kurt Füglister, der uns immer ein Phänomen aus der Natur zeigte, das wir in einem Journal festgehalten haben. Dieses Büchlein habe ich  - neben dem Atlas und dem Geobuch Die Erde - immer noch! So habe ich gleich nach der Matur mit dem Studium der Geowissenschaften an der Uni Basel begonnen. Im ersten Jahr hatte ich viele verschiedene Fächer, die mich in die unterschiedlichsten Bereiche der Erdwissenschaften einführten – Geologie, Humangeographie, Physische Geographie, Biogeographie, Meteorologie, Umweltgeowissenschaften. Dazu machte ich im Wahlbereich ein halbes Biostudium. In den beiden folgenden Jahren wurde das Wissen vertieft und mit einem Praktikum ergänzt. Ich erhielt in der Umweltbildung in der Naturstation Silberweide am Greifensee 12 Monate lang Einblick in praktische Arbeiten wie Leiten von Exkursionen für Gruppen und Schulklassen, Wegpflege, Spielplatzsicherung, Obstbaumschnitt oder Absprachen mit dem Bauern über die Mähzeiten.

"Ich wollte gleich in die Praxis gehen
und als Ranger arbeiten"

Yannick Bucher

Wie ging es nach dem Bachelor weiter?

Ich war vor die Wahl gestellt, in Freiburg i.B. einen Master in Umweltwissenschaften zu machen oder die Stelle als Ranger bei der Greifensee-Stiftung anzunehmen. Da ich gesehen hatte, dass viele Kollegen mit einem Masterabschluss zum Teil 3 bis 4 Jahre keine feste, sondern nur Praktikumsstellen erhielten, entschied ich mich dafür, gleich in die Praxis zu gehen und als Ranger zu arbeiten. Da konnte ich in der Natur sein und unterschiedliche Tätigkeiten miteinander verbinden. Zudem genoss ich die berufsbegleitende Ausbildung im Bildungszentrum Wald in Lyss. 13 Module gab es dort zu besuchen, die Themen wie Recht, Kommunikation, Konfliktmanagement, Deeskalation, Medienauftritt, Didaktik und allgemeine Ökologie behandelten. Es war sehr spannend und abwechslungsreich!

Nach zwei Jahren kam eine weitere Anstellung in Baselland dazu, im Naturschutzdienst des Kantons. Als der Kanton eine neue Stelle für einen Hauptranger ausschrieb, schien ich mit meinem Studium wie mit meinen Erfahrungen geradezu gemacht dafür zu sein. Heute arbeite ich jedoch nur noch zu 30% dort, für 50% bin ich neu im Landschaftspark Wiese als Ranger tätig. Beide Stellen werden von Hintermann und Weber betreut.

Bild Legende:

Was bedeutet es, als Ranger zu arbeiten?

In erster Linie, dass man bereit sein muss, einige Opfer auf sich zu nehmen… Die Hauptarbeitszeit liegt an den Wochenenden und Feiertagen, wenn die Leute frei haben und nach draussen strömen. Da dauert ein Arbeitstag nicht selten mehr als 10 Stunden. Der Ranger darf keine Konflikte scheuen, er muss problematisches Verhalten ansprechen und oft auch zwischen verschiedenen Nutzern Konflikte schlichten. In den hiesigen Parks erwarten einen nicht nur spektakuläre Abenteuer in der Natur, sondern es fällt auch eine beachtliche Menge Büroarbeit an.

Das Spezielle am Landschaftspark Wiese ist seine grenzüberschreitende Lage. Die Organisation ist binational. Das Gebiet ist nicht ganzflächig explizit naturgeschützt, es dient vor allem der Trinkwasserversorgung und der Erholung. Für die Tiere bildet es ein wichtiger Teil des Lebensraumes um die Stadt.

"Geniessen Sie die Schule
und lernen Sie Sprachen -
auch wenn es mega mühsam ist."

Yannick Bucher

Was möchtest du aus all deinen Erfahrungen den heutigen GB-lern mitgeben?

Die Schule geniessen! Sprachen lernen, auch wenn es mega mühsam ist - ich brauche sie viel häufiger, als ich mir damals eingestanden hätte! Und: etwas studieren, das einen begeistert und interessiert.

Yannick, wir danken Dir vielmals für dieses Gespräch und wünschen Dir und auch dem Pilotprojekt Landschaftspark Wiese viel Erfolg!

 
Das Gespräch führte Claudia Preiswerk.

Anmelden


Passwort vergessen?