Sie sind hier: Startseite / Aktuelles / "Der aufenthaltsame Aufstieg des Arturo Ui" in der Inszenierung der Klasse 2A

Artikelaktionen

"Der aufenthaltsame Aufstieg des Arturo Ui" in der Inszenierung der Klasse 2A

26.10.2022
Bild Legende:

2. Weltkrieg? Mafia / «Peaky Blinders»-Feeling? Korruption? Politik? Tyrannei? Verrat?

Hört sich Interessant an? ☞ Kommt vorbei am 26./27. Oktober um 19.30 Uhr in der Aula Bäumlihof!

«Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui» - eine Theaterkritik

Überall in der Schule sieht man Plakate, auf denen ein Mann mit einem Blumenkohlkopf und eine in seine Richtung gerichtete Pistole zu sehen sind. Ein sehr merkwürdiges Bild, oder? Ihr werdet staunen, aber diese Theateraufführung der 2A handelt von Geld, Macht, Karfiol, also Blumenkohl, und einem Gangsterboss aus Chicago namens Arturo Ui.

Das Stück wurde von Bertolt Brecht im Jahr 1941 geschrieben und ist eine satirische Geschichte, die Hitlers Weg zur Macht darstellt. Die Hauptfigur, Arturo Ui, fing an als ein kleiner Gangsterboss, doch durch Pläne und Gewalt hat er es geschafft, den ganzen Gemüsemarkt von Chicago und der Vorstadt Cicero unter seine Kontrolle zu bringen. Das Stück, auch wenn es manchmal absurd klingt wegen des Karfiols, ist mitreissend und spannend. Man beobachtet die Geschichte von Ui und man weiss nie, was weiter passieren wird, ausser wenn man die Geschichte des Deutschen Reichs kennt. Auch wenn man sie zuvor nicht kannte, erfährt man zwischen den Szenen durch eine Audioaufnahme die Geschehnisse, die wirklich stattgefunden haben und die das Stücks beeinflussten.

Was mir an dem Theater sehr gefiel, sind die Kostüme. Jeder Gangster hat einen schicken, einzigartigen Anzug an. Man kann auf den ersten Blick sehen, wer wer ist und was er macht. Durch das Bühnenbild, auch wenn es minimalistisch ist, werden die Räume Dank der Fantasie des Zuschauers und vor allem wegen des gelungenen Schauspiels zum Leben erweckt. Das Beste waren in der Tat die Schauspielerinnen und Schauspieler, auch wenn einzelne manchmal zu leise oder zu monoton sprachen. Diese Situationen waren aber selten und man konnte sie leicht verzeihen, denn manche Schauspieler haben so gespielt, dass man ihnen glaubte, dass sie wirklich jemanden umbringen könnten, nur um einen besseren Karfioldeal abzuschliessen. Besonders Arturo Ui wurde von der Schauspielerin sehr passend gespielt.

Im Ganzen gefiel mir das Theater sehr und ich empfehle es jedem, der sich für Geschichte interessiert oder Kriminaldramen mag.

Fotos: Jonathan Bittner