Die Klasse 2B bringt "Das Experiment" auf die Bühne
Die GB-Theatersaison geht in die dritte Runde: Die Klasse 2B führt diesen Mittwoch und Donnerstag das Stück «Das Experiment» auf und freut sich über zahlreiches Publikum in der Aula!
«Das Experiment»
Eine Theaterkritik von Max Rupp und Jonathan Goth (Klasse 2A)
Die Klasse 2B liefert diesen Mittwoch und Donnerstag (20. und 21.11.2024) in der Aula des Gymnasiums Bäumlihof ein packendes und mitreissendes Theaterstück unter der Regie von Wolfgang Künzel. Ein Experiment, welches auf den ersten Blick einfach und ungefährlich erscheint, jedoch das Potenzial zu einer unglaublich schnellen Eskalation hat. Durch ein einfaches, aber effektives Bühnenbild wird eine mitreissende und spannende Atmosphäre geschaffen.
Die Inszenierung basiert auf dem Roman Das Experiment Black Box von Mario Giordano (2001), dessen Handlung an das Standford-Prison-Experiment von 1971 anlehnt.
Das Rätsel um das Experiment
Zu Beginn des Stückes wird das Experiment dem Publikum direkt vorgestellt, jedoch bleiben weitere Details darüber noch unklar. So wird eine spannende Atmosphäre geschaffen, die sich über das ganze Stück hinweg zieht und den Zuschauer auffordert, selbst herauszufinden, was das Ziel des Experimentes ist.
Dreizehn Freiwillige werden von einem Forscherteam in zwei Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe stellt die Wärter dar, sie sollen während des gesamten Experiments für Recht und Ordnung sorgen. Die zweite Gruppe dagegen sind Gefangene, welche den Wärtern schutzlos ausgesetzt sind. Was als eine gut gelaunte und dynamische Gruppe beginnt, entwickelt sich schnell zu einer mit einer klaren Hierarchie, in der die Wärter ihre Macht zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen.
Die Spannung zwischen den Teilnehmenden nimmt sehr schnell zu und gipfelt in einer totalen Eskalation. Mithilfe einer wirkungsvollen Lichtkulisse und einem grossartigen Soundambiente wird auch dem Zuschauer der Ernst der Lage bewusst und man wird komplett in diese hineingezogen.
Einfach, aber effektiv und wirkungsvoll
Die Kostüme sowie das Bühnenbild scheinen zuerst sehr einfach, tragen jedoch eine entscheidende Rolle, um die Intention des Stückes hervorragend auf die Bühne zu bringen. Die schlichten, schwarzen Anzüge der Wärter verbergen ihre wahren Absichten und erschaffen einen perfekten Kontrast zu der einfachen, weissen Kleidung der Insassen. Auch wenn deren Kleidung fast schon alltäglich wirkt, wird schnell klar, dass dies nicht ihre persönliche ist, denn auf ihrer Kleidung ist eine schwarze Zahl abgebildet. So scheint es, dass die weisse Kleidung die unschuldige und unterdrückte Seite der Insassen symbolisiert, während im Gegensatz dazu alle schwarzen Elemente die machtgierige und unterdrückerische Seite der Wärter darstellt. Die Ausnahme hierzu bilden jedoch die weissen Laborkittel der Forscher, welche das psychische und physische Wohlbefinden der Teilnehmenden riskieren, um den Erfolg des Experiments zu garantieren.
Zu jeder Situation wurde die passende Licht- und Soundkulisse gewählt und trägt somit massgeblich zur zunehmend eskalierenden Atmosphäre bei. Das packendste Element jedoch ist die herausragende schauspielerische Leistung jedes Einzelnen aus der Klasse. So besteht eine perfekte Gruppendynamik und alles, was gesagt und gespielt wird, wirkt absolut überzeugend und zieht einen direkt mit ins Geschehen rein.
Tolle Atmosphäre
Die grossartige Atmosphäre ist im gesamten Saal spürbar und regt - ohne es zu merken - den Zuschauer zum Mitdenken und Mitfiebern an. So verliert das Stück während den gesamten 90 Minuten niemals an Spannung und man fiebert bis zur letzten Sekunde mit. Ein Besuch des Theaterstückes lohnt sich auf jeden Fall.