"Was wäre, wenn ..."
Die GB-Theatersaison geht in die zweite Runde: Die Klasse 2A führt heute und morgen Abend ihr Stück «Was wäre, wenn...» auf und freut sich über zahlreiches Publikum in der Aula!
"Was wäre, wenn ..." – eine Theaterkritik
von Benjamin und Ema, Klasse 2B
Das Theaterstück «Was wäre, wenn…» stellt die wichtigen und unwichtigen Fragen im Leben eines Jeden dar. Gedanken, die unser Dasein drastisch vereinfachen oder stark erschweren können. Die Inszenierung dieses Stücks der Klasse 2A – Regie Lena Laschinger – ist durch ausgeklügelte und passende Lichtspielereien und immersiver Musik so gestaltet, als befände man sich in vergangenen Zeiten. Das Stück spielt mit einer Retro-Ästhetik der Achtzigerjahre und liess sich inspirieren von Filmen wie «Back to the Future» und «Roter Rubin», welche mit eigenen Ideen der Klasse ergänzt wurden.
Düstere Gedankenexperimente
Beim Betreten der Aula spürt man direkt eine düstere, bedrängende Atmosphäre. Alle Schauspieler der Klasse stehen auf der Bühne und debattieren über die gleiche Frage – «Was wäre, wenn…?». Es geht um simple Alltagsprobleme oder komplexen Wünsche. Diese Fragen ermöglichen es dem Publikum, in die vorgestellten Gedankenexperimente einzutauchen, die das Fundament des Stücks bilden.
Zeitreisen in die Vergangenheit und Zukunft
Das Auftreten der Charaktere weckt den Wunsch, mehr über die Figuren zu erfahren, auch wenn sie von der Spielfläche verschwunden sind. Mit der Frage «Was wäre, wenn wir in der Zeit zurückreisen könnten?» landet zum Beispiel eine junge Frau namens Gwendolyn aus unerklärlichen Gründen in der Vergangenheit. Obwohl sie dies zunächst selbst nicht wahrhaben will, blüht der Magnolienbaum ihrer Strasse nicht mehr wie sonst. Die Passanten, auf die sie trifft, begegnen ihr mit Misstrauen, wodurch sie endlich realisierte, dass sie in der Vergangenheit ist.
Durch spannende Lichteffekte und Musikeinspielungen wird die Atmosphäre vergangener Zeiten simuliert. Zunächst wirken die schnellen Zeitsprünge verblüffend, aber sie werden gezielt eingesetzt und machen mit der Zeit vertraut. Bei jeder Szene wird auf eine andere Weise Spannung ausgelöst, weil man nie weiss, wohin das Stück führt.
Im zweiten Teil der Handlung geht es um Marty McFly, der ebenfalls einen Zeitsprung durchlebt, diesmal in die Zukunft. Tragischerweise mischt er sich beim ersten Treffen seiner Eltern ein und befürchtet das Ende seiner Existenz, sofern er diesen Fehler nicht wieder gut machen kann. Die Hürden, die Marty überwinden muss, kennen wir alle nur zu gut. Als Publikum wird man dazu verleitet, mit Marty mitzufiebern, damit sein Plan aufgeht, zurück in die Zukunft zu reisen.
Mitreissendes Schauspiel und aufwendige Bühnenbilder
Die mitreissenden schauspielerischen Leistungen jedes Einzelnen sind bis in die letzte Publikumsreihe zu spüren. Man verspürt eine gewisse Resonanz zu allen Charakteren, egal ob sie in der Vergangenheit, Zukunft oder im Jetzt leben. Die aufgegriffenen sozialkritischen Themen sind zeitlos und lassen einen sich ebenfalls fragen: Was wäre, wenn…?
Im Verlauf des Stückes wird über einen Radiosprecher kontrolliert vom Geschehen auf der Bühne weggelenkt, wodurch geschickt aufwendige Bühnenbilder gewechselt werden können. Die Kulissen und Requisiten verraten eine grosse Liebe zum Detail.
Insgesamt geht es um die Falle, in welche man immer wieder gelockt wird: Man soll sich nicht davon beherrschen lassen, was in der Vergangenheit war und was die Zukunft für einen bereit hält. Man soll sich auf das Jetzt fokussieren und sich fragen: Was ist, wenn…?